Hier finden Sie regelmäßig neue Beiträge zu aktuellen und herausfordernden Themen rund um die Gesundheit. Neben wissenswerten Informationen erhalten Sie hier auch wertvolle Praxistipps für Ihr Unternehmen.
Aktuelle Beiträge
Rückblick auf die BGFZ.live Onlineveranstaltung: Sucht am Arbeitsplatz – Prävention statt Krise
In diesem Austauschformat wurde eindrucksvoll vermittelt, wie groß der Einfluss von Suchtverhalten auf den Arbeitsalltag sein kann – und wie Unternehmen durch gezielte Prävention nicht nur Krisen vermeiden, sondern auch eine gesunde und vertrauensvolle Unternehmenskultur fördern können. Die Teilnehmenden diskutierten mit unserem Referenten Herrn Michael Wilde (Fach- und Koordinierungsstelle Suchtprävention Sachsen) die Relevanz, Herausforderungen und Chancen betrieblicher Suchtprävention.
Die verborgenen Auswirkungen von Sucht am Arbeitsplatz
Sucht ist ein Thema, das oft im Verborgenen bleibt, jedoch immense Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit, das Betriebsklima und die Gesundheit der Mitarbeitenden hat. Es zeigte sich, dass Alkohol mit einem Anteil von 85 bis 90 % weiterhin das häufigste Suchtmittel am Arbeitsplatz darstellt – doch auch Cannabis und digitale Abhängigkeiten gewinnen an Relevanz.
- Jede/r 10. Mitarbeiter*in in einem Unternehmen betreibt einen riskanten oder gar schädlichen Suchtmittelkonsum (Fehlzeitenreport, AOK 2013)
- Auszubildende mit problematischem Substanzkonsum brechen ihre Ausbildung häufiger ab (Montag et al 2015)
- 10-30% aller Arbeitsunfälle sind auf Alkohol- und Drogenmissbrauch zurückzuführen (Tielking 2013)
Besonders besorgniserregend ist, dass viele Betroffene ihre Problematik erst sehr spät selbst wahrnehmen. Dies erfordert einen sensiblen, aber bestimmten Umgang seitens der Unternehmen. Vor allem ab einem riskanten Konsum sollten offene Gespräche geführt und Unterstützung angeboten werden.
Die gesellschaftlichen und betrieblichen Tabus erschweren jedoch eine offene Auseinandersetzung mit dem Thema. Oft sind in der Gesellschaft mehr Rechtfertigungen nötig, wenn man Alkohol ablehnt, als wenn man ihn konsumiert. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen aktiv Strukturen schaffen, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu handeln.
Prävention als Verantwortung und Chance
Die Teilnehmenden waren sich einig: Betriebliche Suchtprävention ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern eine Chance, Offenheit und Sicherheit innerhalb des Teams zu fördern. Eine zentrale Erkenntnis des Workshops war, dass Prävention nur durch klare Strukturen und Regelungen erfolgreich sein kann, wie beispielsweise:
1. Prävention als struktureller Bestandteil der Unternehmenskultur
- Klare Regelwerke und Vereinbarungen:
Dienstvereinbarungen zur Suchtprävention, die beispielsweise den Umgang mit Alkohol auf Betriebsfeiern oder die Vorgehensweise bei Verdachtsfällen regeln, sind essenziell: klare Regelungen für Suchtmittel am Arbeitsplatz & Interventionsleitfäden bei Verstößen, konkreter Bezug zu Risikogruppen wie Azubis. - Verwenden Sie in Regelwerken den Wortlaut „Alkohol und allgemeine Suchtmittel“, damit auch Cannabis eingebunden wird.
- Verankerung von Punktnüchternheit:
Die Forderung nach Nüchternheit während der Arbeitszeit ist eine grundlegende Sicherheitsmaßnahme und stärkt zugleich das Vertrauen in betriebliche Werte.
2. Unterstützung durch Schulung und Beratung
- Sensibilisierung von Führungskräften und Mitarbeitenden:
Workshops und Schulungen helfen, Suchtverhalten frühzeitig zu erkennen und konstruktiv darauf zu reagieren. Besonders betont wurde, dass Führungskräfte in ihrer Vorbildfunktion eine entscheidende Rolle spielen. - Externe Unterstützung nutzen:
Die Zusammenarbeit mit regionalen Suchtberatungsstellen, Fachstellen oder Berufsgenossenschaften ermöglicht professionelle Begleitung und entlastet Unternehmen in akuten Fällen.
3. Prävention als gelebte Praxis – Praxisbeispiele aus Unternehmen
- Einführung eines strukturierten Interventionsleitfadens, der Mitarbeitenden und Führungskräften Orientierung in Konfliktsituationen bietet.
- Förderung der Gesundheitskompetenz durch Programme wie „Fit ohne Sucht“ oder betriebliche Gesundheitsangebote, die Mitarbeitende aktivieren und die Zusammenarbeit stärken.
Praktische Impulse aus der Diskussion
Ein wesentlicher Schwerpunkt lag auf der Frage, wie Führungskräfte und Mitarbeitende auf mögliche Suchtprobleme reagieren können, ohne stigmatisierend zu wirken. Hier einige wichtige Impulse:
- Frühe Anzeichen erkennen: Veränderungen im Verhalten oder auffällige Gerüche können erste Hinweise auf ein Problem sein.
- Ansprache mit Fingerspitzengefühl: Eine offene, aber nicht wertende Kommunikation ist entscheidend. Wichtige Leitfrage: „Was spricht aus meiner Haltung heraus für oder gegen das Ansprechen?“
- Verantwortung mit klaren Grenzen: Letztlich liegt die Verantwortung für den Umgang mit der eigenen Sucht beim Betroffenen selbst. Unternehmen können jedoch Rahmenbedingungen schaffen und Unterstützung anbieten.
Ein weiteres spannendes Thema war der Umgang mit gesellschaftlichen Normen, etwa bei Geburtstagsfeiern im Büro.
Fazit: Prävention statt Krise
Der Workshop verdeutlichte, dass betriebliche Suchtprävention weit mehr als Krisenmanagement ist. Sie ermöglicht es Unternehmen, ein gesundes, sicheres und respektvolles Arbeitsumfeld zu schaffen.
Drei zentrale Handlungsempfehlungen für Unternehmen:
- Klare Regelwerke und Strukturen schaffen (z. B. Dienstvereinbarungen zur Suchtprävention)
- Mitarbeitende und Führungskräfte sensibilisieren und schulen
- Fachliche Unterstützung einholen, z. B. durch externe Beratungsstellen
- Sucht als Thema in das betriebliche Gesundheitsmanagement integrieren
Wenn Sie mehr über betriebliche Suchtprävention erfahren oder gezielt Unterstützung erhalten möchten, werfen Sie einen Blick auf die Ressourcen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) oder besuchen Sie regionale Suchtberatungsstellen, wie unter suchthilfe-sachsen.de.
Für Fragen zu rechtlichen Aspekten bietet die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) wertvolle Hinweise, insbesondere im Kontext der Cannabis-Legalisierung: Publikation der DGUV.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und freuen uns auf weitere spannende Diskussionen bei künftigen Veranstaltungen!
Gesunde Ernährung am Arbeitsplatz – Wunschvorstellung oder tatsächlich umsetzbar?! BGFZ.live liefert Ihnen im März die Antwort!
Sie haben konkrete Fragen zum Thema gesunde Ernährung am Arbeitsplatz? Ein Aspekt interessiert Sie dabei besonders? Dann teilen Sie uns Ihre Fragen und Wünsche gern bis zum 09.03.2022 mit.
Passend zum Tag der gesunden Ernährung lädt die BGF-Koordinierungsstelle Zwickau am 15. März 2022 zu einer neuen Ausgabe des Online-Austausch-Formats BGFZ.live ein.
Wenn es um gesunde Ernährung am Arbeitsplatz geht, scheiden sich die Geister. Die einen sind der Meinung, dass jeder selbst für seine Ernährung verantwortlich ist, die anderen würden ihre Mitarbeitenden gern dabei unterstützen, gesünder zu essen und sehen es als Potenzial, die Gesundheit zu fördern. Wie sieht das Ganze denn nun in der Praxis aus?! Welche Möglichkeiten habe ich als Unternehmen die gesunde Ernährung meiner Mitarbeitenden zu unterstützen? Und wie machen es andere Unternehmen?
Diese und weitere spannende Fragen wird Ihnen die Ernährungsexpertin Susan Türpe von der projecDo GmbH am 15.03.2022 von 14 Uhr bis 15 Uhr im Rahmen unserer neuen BGFZ.live-Ausgabe beantworten. Wir laden Sie ein, sich bei dieser kostenlosen Online-Veranstaltung mit uns und anderen Interessierten über die Potenziale und Möglichkeiten gesunder Ernährung auszutauschen.
Die Veranstaltung findet online über die Plattform Zoom statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Klingt interessant? Dann melden Sie sich mit einer kurzen Mail bei Frau Sofie Grundmann (grundmann@atb-chemnitz.de) an oder nutzen Sie unser Anmeldeformular. Anschließend erhalten Sie den Link zur Veranstaltung.
Ganzheitliche Gesundheit im Betrieb!
Gesundheit ist ein weitläufiger Begriff. Denn Gesundheit ist weitaus mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit und schließt nicht nur das körperliche, sondern auch das psychische und das soziale Wohlbefinden mit ein. Näheres zu den einzelnen Aspekten lesen in unseren vorherigen BGFZ Beiträgen.
Auch Unternehmen sollten diesen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden nicht nur einseitig stärken, sondern mit einem Rundumblick. Genau dafür bietet sich ein betriebliches Gesundheitsmanagement an!
Doch was ist das eigentlich?
„Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist die systematische, zielorientierte und kontinuierliche Steuerung aller betrieblichen Prozesse – mit dem Ziel, Gesundheit, Leistung und Erfolg für den Betrieb und alle seine Beschäftigten zu erhalten und zu fördern.“ 1
BGM bedeutet demnach nicht nur einen „Obstkorb“ für die gesunde Ernährung im Unternehmen bereit zu stellen, ergonomische Schreibtische für einen gesunden Rücken einzuführen oder Stresscoachings gegen Überlastung anzubieten. BGM zielt vielmehr auf ab, diese Einzelmaßnahmen ganzheitlich zu verknüpfen und involviert damit sämtliche betriebliche Prozesse, die auf Gesundheit ausgelegt werden können. All das soll gezielt auf die Gesundheitsbedarfe der Mitarbeitenden abgestimmt werden und somit körperliche, psychische und soziale Aspekte ausgewogen betrachten.
- BGM ist Teil der Organisationsentwicklung
- BGM ist ein umfangreicher und dauerhafter Managementprozess, der das gesamte Unternehmen betrifft
- BGM hilft, langfristig und zielgerichtet ein gesundes und leistungsstarkes Unternehmen aufzubauen und weiterzuentwickeln
Doch hinter einem BGM steckt noch so viel mehr! Denn BGM beinhaltet nicht nur Maßnahmen der Gesundheitsförderung, sondern auch andere relevante Bereiche, die ohnehin für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gesetzlich verpflichtend sind.
Klingt spannend aber auch nach viel Arbeit? Bei der Umsetzung Ihres BGM sind Sie natürlich nicht allein! Dafür gibt es kompetente Partner, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen können!
Die Arbeitsgruppe „P.Sachsen“ hat beispielsweise eine Übersicht erstellt, die Ihnen dabei hilft, geeignete Partner für die Umsetzung der einzelnen Bausteine eines BGM zu finden. Das reicht Ihnen noch nicht und Sie wollen die Ansprechpartner für BGM immer sichtbar an Ihrem Schreibtisch haben? Dann finden Sie hier ein Poster sowie einen Flyer dazu.
Sie brauchen Unterstützung bei der Auswahl der Partner, wollen sich weitere Informationen holen oder sich aus einer Hand beraten lassen? Dann melden Sie sich gern bei der BGF-Koordinierungsstelle Zwickau. Wir helfen Ihnen gern!
Was alles hinter den einzelnen Säulen des BGM steckt, das erfahren Sie unter anderem in unseren nächsten BGFZ-Beiträgen und in unseren monatlichen BGFZ.live Veranstaltungen.
Ihr Team der BGFZ-Koordinierungsstelle
1 Initiative Neue Qualität der Arbeit, BauA: Gesunde Mitarbeiter-Gesundes Unternehmen, 2016
Gemeinsam stark! Ein gesundes Miteinander im Betrieb
Wer ein zukunftsfähiges Unternehmen führen möchte, braucht gesunde und leistungsfähige Mitarbeitende und damit auch ein GESUNDES MITEINANDER im Unternehmen. Doch gerade in so turbulenten Zeiten wie diesen ist es gar nicht so einfach, die Gesundheit und insbesondere den sozialen Zusammenhalt der Mitarbeitenden zu stärken.
Sportprogramme, Ernährungscoachings, flexible Arbeitszeiten oder auch ergonomisch eingerichtete Arbeitsplätze stehen bei den meisten Unternehmen schon auf der Tagesordnung, um den Mitarbeitenden einen gesunden Arbeitsplatz zu ermöglichen. Denn viele Unternehmen haben das Potential der Maßnahmen für die psychische und physische Gesundheit der Belegschaft schon erkannt. Doch auch die soziale Gesundheit sollte niemals aus den Augen verloren werden. Denn: Herrscht ein gutes Betriebsklima - in dem sich die Kollegen untereinander vertrauen, offen kommunizieren und gemeinsam etwas bewirken können - dann kommen sie auch gern zur Arbeit, sind leistungsstärker und stehen auch füreinander ein. Damit fühlen sich Mitarbeitende dem Unternehmen verbunden, melden sich weniger krank und arbeiten mit erhöhter Motivation und vor allem „Hand in Hand“.
Unser Arbeitsalltag ist momentan geprägt durch ständig wandelnde Anforderungen. Ob im Home-Office oder im Büro, soziale Distanz ist dabei allgegenwärtig. Kein Wunder also, dass der Ruf nach Gemeinschaft und sozialer Gesundheit immer lauter wird. Doch wie soll das gehen, wenn man doch eigentlich Abstand wahren sollte?
Wie gerufen kommt da der internationale Tee-Tag am 15. Dezember. Dieser Tag zur besinnlichen Vorweihnachtszeit macht uns bewusst, dass wir auch trotz großer Distanzen unseren Kollegen und Mitmenschen mit kleinen Mitteln nahe sein können. Führen Sie als Unternehmen regelmäßige virtuelle Tee-Pausen ein, in denen sich die Kollegen bei einer heißen Tasse Tee gemeinsam unterhalten können. Das wärmt nicht nur den Körper von innen, sondern auch von außen – durch das soziale Miteinander!
Die Bandbreite von Möglichkeiten, ein gesundes Miteinander im Betrieb aufzubauen, ist enorm. Nutzen Sie diese und stärken Sie damit nicht nur die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden, sondern die des gesamten Unternehmens!
Sie wollen weitere Anregungen zur Förderung der sozialen Gesundheit im Team oder brauchen Unterstützung bei der Stärkung des Betriebsklimas in Ihrem Unternehmen? Dias Team der BGF-Koordinierungsstelle unterstützt Sie dabei gern! Kontaktieren Sie uns einfach.
Weitere Tipps für ein gesundes Miteinander:
Neues vom Format BGFZ.live: Wir behalten die psychischen Belastungen der Mitarbeitenden im Blick!
Nachdem wir uns im November mit dem Thema der Bewegung näher auseinandergesetzt haben, stand unsere BGFZ.live Veranstaltung am 14. Dezember unter dem Stern der psychischen Gesundheit.
Denn es ist kein Geheimnis, dass psychische Belastungen durch Mehranforderungen, steigenden Zeit-und Leistungsdruck oder Krisen in den Unternehmen immer weiter zunehmen und damit nicht nur Mitarbeitende, sondern auch Arbeitgeber vor immer größere Herausforderungen stellen. Im BGFZ.live Austausch sprachen wir daher erst einmal über die aktuelle Lage der psychischen Gesundheit in den Unternehmen. Hier wurde schnell deutlich: Die Dunkelziffer von Betroffenen ist vermutlich viel höher als gedacht, da noch immer Ängste und Schamgefühle im Umgang mit psychischen Erkrankungen vorliegen und einer offenen Ansprache der Probleme im Weg stehen. Doch letztendlich stehen alle Unternehmen vor gleichen oder ähnlichen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.
Herr Andreas Müller von der Diakonie Auerbach e.V. berichtete danach gleich hautnah von seinen Erfahrungen im Unternehmen. Der Verein betreut über 400 behinderte Menschen, wodurch die Mitarbeitenden täglich das Ausmaß von psychischen Erkrankungen erleben. „Das macht sensibel, aber schützt einem noch lange nicht selbst vor psychischen Belastungen“, sagt Herr Müller. Durch eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen können aber genau solche psychischen Belastungen aufgedeckt und angegangen werden – so können zum Beispiel Arbeitsbedingungen optimiert werden und damit die psychische Gesundheit geschützt und gestärkt werden.
Daran schloss sich gleich wieder ein spannender Austausch an: Woran können erste Anzeichen von psychischen Erkrankungen festgemacht werden? Welche nützlichen Maßnahmen können noch ergriffen werden?
„Denn oftmals werden zwar Maßnahmen eingeführt, aber die Mitarbeitenden können dann nicht dafür motiviert werden oder können auch nur schwer Unterstützung in Anspruch nehmen, weil sie sich z.B. Überlastungen nicht eingestehen wollen“, so eine Teilnehmerin.
Gemeinsam tauschten wir uns über verschiedene Möglichkeiten aus und kamen zu dem Fazit: Jede*r muss seinen eigenen Weg finden, psychische Belastungen zu bewältigen. Doch wichtig ist, darüber im Unternehmen immer offen zu kommunizieren, Arbeitsplätze gesundheitsförderlich einzurichten und auch Gefährdungsbeurteilungen durchzuführen, um alle psychischen Belastungen der Mitarbeitenden im Blick zu behalten!
Die Reihe unseres neuen BGFZ.live Formates setzt sich in Bewegung!
Voller Schwung und Tatendrang ging es am 30. November in die erste Austauschrunde mit dem Fazit: Bewegung stärkt nicht nur den Körper, sondern macht auch den Kopf frei und bringt eine Menge Spaß.
Gemeinsam mit zwölf Teilnehmenden gingen wir der Frage nach, wie man Bewegung in den Arbeitsalltag integrieren kann. Denn das Bewegung für unsere Gesundheit und unsere Leistungsfähigkeit essentiell ist, das ist wohl jedem bekannt. Doch die tägliche Umsetzung von gesundheitsförderlichen Bewegungseinheiten ist für viele dann schon schwieriger. Ausreden wie „zu viel Stress“, „keine Zeit“ oder „ich habe eh schon Rückenschmerzen, ich kann mich nicht bewegen“, kommen immer wieder dazwischen.
In einer angeregten Diskussion kamen wir schnell zu dem Schluss: Bewegung hilft, auch genau diese Stressfaktoren und Schmerzen zu lindern. Dabei es ist auch egal, wann und wo man arbeitet, für körperliche Aktivität sollte immer Zeit sein – denn kleine Bewegungseinheiten sind immer möglich. Selbst im Home-Office kann man mit kreativen Lösungen, wie Bügelbrett-Stehschreibtischen mit passender Höhe oder kurzen Dehnübungen zwischendurch für Bewegung und Abwechslung sorgen. Auch die Nutzung der Treppe statt dem Fahrstuhl oder ein dynamisches Sitzen sind nützliche Aktiv-Einheiten für Vielsitzer.
Nachdem wir die vielfältigen Möglichkeiten eines „bewegten Arbeitsstils“ besprochen hatten, wurden unsere Teilnehmenden selbst aktiv: Mit einer live durchgeführten aktiven Pause durch unsere Kollegin Frau Luisa Sieloske. Mit zufriedenen Gesichtern und neuer Energie ging damit auch der erste BGFZ.live Termin zu Ende.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und freuen uns auf die nächste Runde im Dezember.
Sie möchten auch mehr Bewegung in den Arbeitsalltag integrieren und mit neuer Energie an Ihre Aufgaben gehen?
Dann integrieren Sie einfach die folgenden 3 Mobilisations-Übungen in Ihren Arbeitsalltag:
(1) Schulter-Zucken
- Stellen oder setzen Sie sich aufrecht hin. Ziehen Sie beide Schultern weit nach oben, halten Sie die Position für 5 Sekunden und lassen Sie Ihre Schultern mit Schwung wieder nach unten fallen. Wiederholen Sie die Übung mindestens 10x.
(2) Katze-Kuh-Position
- Stellen Sie sich hüftbreit auf, die Knie sind dabei leicht gebeugt. Nehmen Sie Ihre Hände jeweils leicht oberhalb Ihrer Knie und neigen Sie den Oberkörper leicht mit geradem Rücken nach vorn. Nun drücken Sie Ihre Wirbelsäule nach oben, das Kinn zieht zur Brust (runder Rücken – Katze). Beim nächsten Einatmen senken Sie Ihren Bauch in Richtung Boden, der Kopf neigt sich nach oben, die Schulterblätter ziehen nach hinten (Hohlkreuz – Kuh). Wiederholen Sie die Übung mindestens 15x.
(3) Seitneigung
- Stellen Sie sich etwas breiter als Hüftbreit auf und ziehen Sie nun Ihre Arme wechselseitig in der Seitneigung, an Ihren Beinen entlang, nach unten. Der Oberkörper bleibt dabei gerade. Federn Sie auf jeder Seite noch einmal in die Dehnung hinein. Wiederholen Sie die Übung mindestens 15x.
BGFZ.live geht an den Start!
Aufgabe der BGF-Koordinierungsstelle ist es, Unternehmen wie Ihrem lösungsorientiert in Gesundheitsbelangen zur Seite zu stehen. Was bietet sich da besser an als ein spannendes Informations- und Austauschformat im virtuellen Raum, in dem aktuelle und wichtige Gesundheitsthemen ganz zwanglos besprochen werden können.
Daher haben wir für Sie unsere monatlichen Informations- und Austauschworkshops „BGFZ.live“ ins Leben gerufen! Schauen Sie also gern vorbei und diskutieren Sie mit uns über verschiedene Themenbereiche der Gesundheit und bringen Sie Ihre Fragen und Anregungen mit ein. Sie erhalten wissenswerte und praxisnahe Impulse für Ihr Unternehmen.
Die Themen und festgelegten Termine werden rechtzeitig im Vorfeld bekannt gegeben.
Die Teilnahme an allen BGFZ.live Veranstaltungen ist für Sie kostenfrei.
Worauf warten Sie also noch!
Unser erstes Thema: Bewegung im Arbeitsalltag!
Psychisch gesund am Arbeitsplatz – Wir unterstützen Ihr Unternehmen!
Der 10. Oktober gilt als internationaler Tag der psychischen Gesundheit. Dennoch unterschätzen viele Unternehmen nach wie vor die Wichtigkeit der psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeitenden.
Neue und vielfältige Arbeitsaufgaben in kürzester Zeit erledigen, spontan die „To Do´s“ des kranken Kollegen übernehmen oder sich mit den Unstimmigkeiten zwischen den Kollegen oder Abteilungen auseinandersetzen – all das sind zusätzliche Herausforderungen im Arbeitsalltag, die wir alle nur zu gut kennen. Einige Mitarbeitende stecken diese Mehrbelastung scheinbar mühelos weg, andere fühlen sich dadurch gestresst und überlastet.
Auf Dauer können diese Belastungen nicht nur die Leistungsfähigkeit schwächen, sondern auch die psychische Gesundheit maßgeblich beeinträchtigen. Daraus resultierenden psychische Erkrankungen können nicht nur zu langen Abwesenheitszeiten führen und Kosten für das Unternehmen verursachen, sondern auch das gesamte Teamklima und somit das Unternehmen selbst schwächen. Ein Grund mehr, in die mentale Stärke der Mitarbeitenden zu investieren!
Doch wo fängt man als Unternehmen an und wo hört man auf? Was kann ich als Unternehmen tun, um psychische Belastungen zu reduzieren und woher weiß ich, wo ich ansetzen soll? Genau diese Fragen können Sie mit einer systematischen psychischen Gefährdungsbeurteilung in Ihrem Unternehmen klären. Dadurch erfüllen Sie nicht nur Ihre gesetzliche Pflicht (vgl. ArbSchG §5), sondern Sie erhalten auch Input zu möglichen Belastungsquellen sowie wertvolle Impulse für eine attraktive Arbeitsplatzgestaltung und können Entwicklungspotentiale gemeinsam besprechen.
Schlagen Sie also gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe und erhalten Sie ein mental gestärktes und leistungsstarkes Unternehmen mit zufriedenen und gesunden Mitarbeitenden.
Die ATB gGmbH unterstützt Sie gern bei der Planung und Durchführung einer psychischen Gefährdungsbeurteilung in Ihrem Unternehmen. Wie das genau abläuft, das erfahren sie hier.
Bringen Sie mehr Bewegung in Ihren Arbeitsalltag!
Melden Sie sich gern bei Frau Luisa Sieloske, unserer Rückenschullehrerin und Coretrainerin, und Sie erhalten den Link zur bewegten Pause!
Probieren Sie es einfach mal aus!
Kontaktdaten: sieloske@atb-chemnitz.de
Sie kennen es sicher auch: Vom vielen Sitzen auf dem Bürostuhl oder den einseitigen und monotonen Haltungen und Bewegungen am Arbeitsplatz machen sich langsam leichte Schmerzen und Verspannungen im Schulter-, Nacken- und Rückenbereich bemerkbar. Auch die Konzentration lässt manchmal nach.
Die Belastungen auf unsere körperlichen Strukturen sind ganz unterschiedlich – doch so verschieden sie auch sind, die Lösung ist oftmals ganz einfach: Abwechslung, Ausgleich und Bewegung!
Doch häufig fehlt die Zeit, um erst noch den Weg zum „gemeinsamen Sportplatz“ in Kauf zu nehmen oder es mangelt an passenden Räumlichkeiten.
Hier schafft die BGF-Koordinierungsstelle einen passenden Ausgleich für Ihr Unternehmen:
Starten Sie mit der virtuellen bewegten Pause der ATB gGmbH ab dem 05. Oktober jeden Dienstag von 11:45 bis 12:00 Uhr voller Schwung und mit Ausgleichs- und Mobilisationsübungen in den zweiten Teil des Arbeitstages. Sie können ganz bequem von überall aus teilnehmen.
Was brauchen Sie dafür?
Für die kleine Bewegungseinheit benötigen Sie lediglich ein internetfähiges Endgerät – Sportmaterialien sind hingegen nicht zwingend erforderlich.
Wir sorgen dann für die gute Laune: Denn Bewegung ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für den Geist. Und: Gemeinsam macht Bewegung doch gleich viel mehr Spaß!
Sie wollen als Unternehmen fit für die Zukunft werden und sind interessiert an unserer kostenfreien bewegten Pause?
News
Rückblick auf die BGFZ.live Onlineveranstaltung: Sucht am Arbeitsplatz – Prävention statt Krise
In diesem Austauschformat wurde eindrucksvoll vermittelt, wie groß der Einfluss von Suchtverhalten auf den Arbeitsalltag sein kann – und wie Unternehmen durch gezielte Prävention nicht nur Krisen vermeiden, sondern auch eine gesunde und vertrauensvolle Unternehmenskultur fördern können. Die Teilnehmenden diskutierten mit unserem Referenten Herrn Michael Wilde (Fach- und Koordinierungsstelle Suchtprävention Sachsen) die Relevanz, Herausforderungen und Chancen betrieblicher Suchtprävention.
Die verborgenen Auswirkungen von Sucht am Arbeitsplatz
Sucht ist ein Thema, das oft im Verborgenen bleibt, jedoch immense Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit, das Betriebsklima und die Gesundheit der Mitarbeitenden hat. Es zeigte sich, dass Alkohol mit einem Anteil von 85 bis 90 % weiterhin das häufigste Suchtmittel am Arbeitsplatz darstellt – doch auch Cannabis und digitale Abhängigkeiten gewinnen an Relevanz.
- Jede/r 10. Mitarbeiter*in in einem Unternehmen betreibt einen riskanten oder gar schädlichen Suchtmittelkonsum (Fehlzeitenreport, AOK 2013)
- Auszubildende mit problematischem Substanzkonsum brechen ihre Ausbildung häufiger ab (Montag et al 2015)
- 10-30% aller Arbeitsunfälle sind auf Alkohol- und Drogenmissbrauch zurückzuführen (Tielking 2013)
Besonders besorgniserregend ist, dass viele Betroffene ihre Problematik erst sehr spät selbst wahrnehmen. Dies erfordert einen sensiblen, aber bestimmten Umgang seitens der Unternehmen. Vor allem ab einem riskanten Konsum sollten offene Gespräche geführt und Unterstützung angeboten werden.
Die gesellschaftlichen und betrieblichen Tabus erschweren jedoch eine offene Auseinandersetzung mit dem Thema. Oft sind in der Gesellschaft mehr Rechtfertigungen nötig, wenn man Alkohol ablehnt, als wenn man ihn konsumiert. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen aktiv Strukturen schaffen, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu handeln.
Prävention als Verantwortung und Chance
Die Teilnehmenden waren sich einig: Betriebliche Suchtprävention ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern eine Chance, Offenheit und Sicherheit innerhalb des Teams zu fördern. Eine zentrale Erkenntnis des Workshops war, dass Prävention nur durch klare Strukturen und Regelungen erfolgreich sein kann, wie beispielsweise:
1. Prävention als struktureller Bestandteil der Unternehmenskultur
- Klare Regelwerke und Vereinbarungen:
Dienstvereinbarungen zur Suchtprävention, die beispielsweise den Umgang mit Alkohol auf Betriebsfeiern oder die Vorgehensweise bei Verdachtsfällen regeln, sind essenziell: klare Regelungen für Suchtmittel am Arbeitsplatz & Interventionsleitfäden bei Verstößen, konkreter Bezug zu Risikogruppen wie Azubis. - Verwenden Sie in Regelwerken den Wortlaut „Alkohol und allgemeine Suchtmittel“, damit auch Cannabis eingebunden wird.
- Verankerung von Punktnüchternheit:
Die Forderung nach Nüchternheit während der Arbeitszeit ist eine grundlegende Sicherheitsmaßnahme und stärkt zugleich das Vertrauen in betriebliche Werte.
2. Unterstützung durch Schulung und Beratung
- Sensibilisierung von Führungskräften und Mitarbeitenden:
Workshops und Schulungen helfen, Suchtverhalten frühzeitig zu erkennen und konstruktiv darauf zu reagieren. Besonders betont wurde, dass Führungskräfte in ihrer Vorbildfunktion eine entscheidende Rolle spielen. - Externe Unterstützung nutzen:
Die Zusammenarbeit mit regionalen Suchtberatungsstellen, Fachstellen oder Berufsgenossenschaften ermöglicht professionelle Begleitung und entlastet Unternehmen in akuten Fällen.
3. Prävention als gelebte Praxis – Praxisbeispiele aus Unternehmen
- Einführung eines strukturierten Interventionsleitfadens, der Mitarbeitenden und Führungskräften Orientierung in Konfliktsituationen bietet.
- Förderung der Gesundheitskompetenz durch Programme wie „Fit ohne Sucht“ oder betriebliche Gesundheitsangebote, die Mitarbeitende aktivieren und die Zusammenarbeit stärken.
Praktische Impulse aus der Diskussion
Ein wesentlicher Schwerpunkt lag auf der Frage, wie Führungskräfte und Mitarbeitende auf mögliche Suchtprobleme reagieren können, ohne stigmatisierend zu wirken. Hier einige wichtige Impulse:
- Frühe Anzeichen erkennen: Veränderungen im Verhalten oder auffällige Gerüche können erste Hinweise auf ein Problem sein.
- Ansprache mit Fingerspitzengefühl: Eine offene, aber nicht wertende Kommunikation ist entscheidend. Wichtige Leitfrage: „Was spricht aus meiner Haltung heraus für oder gegen das Ansprechen?“
- Verantwortung mit klaren Grenzen: Letztlich liegt die Verantwortung für den Umgang mit der eigenen Sucht beim Betroffenen selbst. Unternehmen können jedoch Rahmenbedingungen schaffen und Unterstützung anbieten.
Ein weiteres spannendes Thema war der Umgang mit gesellschaftlichen Normen, etwa bei Geburtstagsfeiern im Büro.
Fazit: Prävention statt Krise
Der Workshop verdeutlichte, dass betriebliche Suchtprävention weit mehr als Krisenmanagement ist. Sie ermöglicht es Unternehmen, ein gesundes, sicheres und respektvolles Arbeitsumfeld zu schaffen.
Drei zentrale Handlungsempfehlungen für Unternehmen:
- Klare Regelwerke und Strukturen schaffen (z. B. Dienstvereinbarungen zur Suchtprävention)
- Mitarbeitende und Führungskräfte sensibilisieren und schulen
- Fachliche Unterstützung einholen, z. B. durch externe Beratungsstellen
- Sucht als Thema in das betriebliche Gesundheitsmanagement integrieren
Wenn Sie mehr über betriebliche Suchtprävention erfahren oder gezielt Unterstützung erhalten möchten, werfen Sie einen Blick auf die Ressourcen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) oder besuchen Sie regionale Suchtberatungsstellen, wie unter suchthilfe-sachsen.de.
Für Fragen zu rechtlichen Aspekten bietet die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) wertvolle Hinweise, insbesondere im Kontext der Cannabis-Legalisierung: Publikation der DGUV.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und freuen uns auf weitere spannende Diskussionen bei künftigen Veranstaltungen!