Nachtrag BGFZ.live: „Arbeitsschutz mit Organisation leicht gemacht! Implementierung von Arbeitsschutzmanagementsystemen (AMS)“

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Am 28. Mai 2024 fand die mit Spannung erwartete Veranstaltung BGFZ.live unter dem Motto „Arbeitsschutz mit Organisation leicht gemacht! Implementierung von Arbeitsschutzmanagementsystemen (AMS)“ statt. Herr Sascha Franzky vom Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit Sachsen (ZEFAS) nahm uns mit in die Welt des Arbeitsschutzes und zeigte wichtige Erkenntnisse und Möglichkeiten auf, ein effektives AMS umzusetzen.

Ganzheitlicher Ansatz im Arbeits- und Gesundheitsschutz

Ein zentraler Aspekt der Veranstaltung war die Betonung auf den ganzheitlichen Ansatz im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) wurde deutlich gemacht, dass Arbeits- und Gesundheitsschutz nicht isoliert betrachtet werden sollten. Vielmehr sollten sie integraler Bestandteil aller betrieblichen Prozesse und Führungsstrukturen sein.

Effizienter Arbeitsschutz durch Arbeitsschutzmanagementsysteme

Für einen effizienten Arbeitsschutz ist die Implementierung eines Arbeitsschutzmanagementsystems (AMS) unerlässlich. Aber was ist ein AMS genau? Ein AMS ist ein strukturiertes System, das darauf abzielt, den Arbeits- und Gesundheitsschutz systematisch und effizient zu gestalten und in alle betrieblichen Abläufe zu integrieren. Es unterstützt Unternehmen dabei, den Arbeitsschutz über gesetzliche Vorschriften hinaus zu optimieren und eine Präventionskultur zu etablieren. 

Zielstellungen eines AMS

Die Zielstellungen eines AMS umfassen:

  • Optimierung des betrieblichen Arbeitsschutzes: Über gesetzliche Anforderungen hinaus.
  • Systematisches Ineinandergreifen aller Elemente einer AS-Organisation: Um betriebliches Handeln effektiv und nachhaltig zu gestalten.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Sowohl des Arbeits- und Gesundheitsschutzes als auch der betrieblichen Abläufe.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Managementsysteme wie die DIN ISO 45001 verfolgen diesen Ansatz, sind jedoch meist kostenpflichtig. Eine kostenfreie Alternative bietet der Nationale Leitfaden für Arbeitsschutzmanagementsysteme (NLF) sowie die Angebote der gesetzlichen Unfallversicherungsträger (UVT).

Struktur und Elemente eines AMS

Ein AMS basiert in der Regel auf der sogenannten Harmonized Structure (ehemals High-Level-Structure), die eine einheitliche Grundstruktur und gleichartige Kerninhalte vorgibt. Dies erleichtert die Integration in bestehende Managementsysteme, ermöglicht die Nutzung von Synergieeffekten und sorgt für eine effiziente Verwaltung sowie schlanke Dokumentation. Im Zentrum steht der PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act), der als Regelkreis für die kontinuierliche Verbesserung fungiert.

Gründe für die Einführung eines AMS

Die Einführung eines AMS bringt zahlreiche Vorteile mit sich:

  • Rechtssicherheit
  • Optimierung betrieblicher Prozesse
  • Erhöhung der Arbeitsschutz- und Managementkompetenz
  • Erhöhung der Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten
  • Verbesserung des Unternehmensimage sowie Vertrauenszuwachs bei Kunden und Partnern

Unternehmen, die ein AMS einführen, nennen häufig Rechtssicherheit und Systemoptimierung als wichtige interne Faktoren. Beweggründe wie Kundenerwartungen und Image spielen ebenfalls eine große Rolle und haben einen stärkeren Einfluss auf die Einführung eines AMS.

Positive Auswirkungen insbesondere für KMU

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) profitieren besonders von der Einführung eines AMS, da sie durch personelle und fachliche Ressourcen sowie dokumentierte Strukturen deutliche Verbesserungen erzielen können. Dies trägt zur besseren Erreichung einzelwirtschaftlicher Ziele bei und unterstützt die konsistente Verankerung des Arbeitsschutzes im Unternehmen.

Fazit

Die Veranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig ein strukturiertes Arbeitsschutzmanagementsystem für Unternehmen ist. Es bietet nicht nur Rechtssicherheit und optimiert betriebliche Prozesse, sondern trägt auch zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und des Unternehmensimages bei. Die Implementierung eines AMS ist kein einmaliger Prozess, sondern erfordert eine kontinuierliche Verbesserung und Anpassung an die sich ändernden Bedingungen und Anforderungen.

Für weitere Informationen und Unterstützung bei der Implementierung eines AMS stehen Ihnen die Beratungs- und Unterstützungsangebote Ihrer gesetzlichen Unfallversicherungsträger sowie das ZEFAS unter www.zefas.sachsen.de zur Verfügung. 

Wir danken allen Teilnehmern für ihre aktive Mitwirkung und freuen uns auf zukünftige Veranstaltungen, die dazu beitragen, Arbeits- und Gesundheitsschutz in Unternehmen weiter zu stärken.