Wie die Fachexpertin Frau Prof Dr. paed. Ute Rosenbaum von der Westsächsischen Hochschule Zwickau berichtete, weist Burnout kein klar abgrenzbares Symptombild auf. Aus diesem Grund wird Burnout weitläufig als Syndrom und nicht als Krankheit bezeichnet. Grundsätzlich versteht man unter Burnout den Prozess des Auszehrens von Menschen, der meist über einen langen Zeitraum hinweg entsteht. Häufig sind Personen betroffen, die ein starkes Engagement für ihre Tätigkeit zeigen, begeisterungsfähig sind und stets mit voller Motivation arbeiten – eben Diejenigen, die für eine bestimmte Sache „entflammt“ waren. Doch mit jeder zusätzlichen Tätigkeit sind Anforderungen und Erwartungen verbunden, die zur negativen Belastung werden können. Ist man über längere Zeit nicht mehr in der Lage, diese Belastungen zu bewältigen, kann ein Burnout die Folge sein.
Die Ursachen einer Burnout-Erkrankungen können vielfältig sein und aus persönlichen, sozialen oder gesellschaftlichen Umständen resultieren. So können bestimmte Persönlichkeitseigenschaften, wie das „Helfersyndrom“ oder auch ein fehlender Belastungs-Ausgleich zur dauerhaften Belastung werden. Auf sozialer Ebenen können u.a. Überforderung, Zeitdruck, mangelnde Kommunikation, schlechte Arbeitsbedingungen oder ein unprofessioneller Führungsstil die Entstehung eines Burnout begünstigen.
In der Anfangsphase des Burnout zeigen Betroffene häufig ein noch höheres Engagement, welches von außen fast als Hyperaktivität wahrgenommen werden kann. Dieses Verhalten führt auf Dauer zu Erschöpfungssymptomen und Energiemangel. In der zweiten Phase eines beginnenden Burnouts reduziert sich das Engagement der Betroffenen deutlich und es kommt zu emotionalem und sozialem Rückzug. Dies sind häufig die ersten Symptome, die auch von der Umwelt des Betroffenen wahrgenommen werden. Hieraus resultieren oft emotionale Reaktionen (Phase 3), die von depressiv-ängstlichen bis hin zu aggressiv-gereizt-paranoiden Verhaltensweisen reichen können. In der vierten Phase kommt es zum Abbau von Leistungsfähigkeit, Motivation und Kreativität, was in der fünften Phase zu psychosomatischen Reaktionen führen kann. In der sechsten Phase empfinden Betroffene schließlich große Verzweiflung, Hilflosigkeit und Gewaltbereitschaft oder weisen sogar zu suizidalen Tendenzen auf.
Je früher eine Burnout-Erkrankung erkannt und eindeutig diagnostiziert wird, desto besser sind die Heilungschancen. Die Therapiemöglichkeiten reichen von Entspannungstechniken über naturheilkundliche und homöopathische Anwendungen bis hin zur Psychotherapie bei schwerwiegenderen Fällen. Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Therapie stellt die Eigeninitiative und der Wille des Betroffenen dar, eigene Verhaltensweisen dauerhaft verändern zu wollen.
Damit es im besten Fall erst gar nicht zur Entstehung eines Burnouts kommt, kann man auf individueller Ebene Prävention betreiben und diese auch als Arbeitgeber unterstützen. Dabei können folgende Tipps helfen:
Was kann ich selbst tun, um eine Burnout-Erkrankung zu vermeiden?
Was kann ich als Unternehmen tun, um meine Mitarbeitenden vor einer Burnout-Erkrankung zu bewahren?