Kein Stress mit dem digitalen Stress – BGFZ.Live am 05.09.2023

Der Sommer bleibt uns in diesem Jahr noch etwas erhalten. Unsere kleine Sommerpause ist aber schon vorbei und so starteten wir am 05.09.2023 mit einer neuen Ausgabe BGFZ.Live. Inhaltlich stand dieses Mal das Thema „digitaler Stress“ im Mittelpunkt.

Der digitale Wandel ist in aller Munde. Viele Arbeitsplätze sind ohne digitale Technologie heute kaum noch vorstellbar und auch im privaten Alltag sind wir ständig von digitalen Medien und Technologien umgeben. In der öffentlichen Diskussion werden häufig die Vorteile der Digitalisierung in den Vordergrund gestellt. Über negative Auswirkungen wie digitalen Stress wird hingegen selten gesprochen. Grund genug, diesem Phänomen im Rahmen unserer neuen BGFZ.Live Ausgabe auf den Grund zu gehen.

Unsere Expertin Frau Prof. Dr. Gabriele Buruck von der Westsächsischen Hochschule Zwickau erklärte zunächst, dass Stress, der auf digitale Technologien und Medien (DTM) zurückgeht, als digitaler Stress oder Technostress bezeichnet wird. Dieser entsteht, wenn verschiedene Belastungsfaktoren, die die Arbeit mit digitalen Technologien mit sich bringt, zusammenkommen und man das Gefühl hat, diesen nicht mehr Herr zu werden. Zentrale Belastungsfaktoren sind:

Je mehr dieser Belastungsfaktoren zeitgleich vorliegen bzw. je stärker und belastender diese empfunden werden, desto höher ist der digitale Stress. Tritt der digitale Stress häufig oder gar dauerhaft auf, können gesundheitliche Beeinträchtigungen die Folge sein:

Um physische und psychische Folgen von digitalem Stress zu vermeiden, ist es wichtig, einen gesunden Umgang mit den oben genannten Belastungsfaktoren zu finden. In einer Gruppenarbeit diskutierten unsere Teilnehmenden drei mögliche Szenarien, die zur Vermeidung bzw. zur Bewältigung von digitalem Stress beitragen können. Im Mittelpunkt standen dabei die Fragen:

  • Wie können Technologien gestaltet werden, um digitalen Stress zu verringern?
  • Wie können Unternehmen und bei der Bewältigung von digitalem Stress helfen?
  • Wie kann ich persönlich besser mit meinem digitalen Stress umgehen?

Ein erster Ansatz zur Vermeidung von digitalem Stress kann bereits in der Gestaltung von Technologien gefunden werden. Werden diese „gamifiziert“ und ermöglichen dem Nutzer bspw. Fortschritts- und Erfolgsanzeigen, wird die Anwendung als spielerisch und weniger anstrengend empfunden. Gezielte Schulungen und der Aufbau von Technik- und Medienkompetenz sind weitere wichtige Schlüssel, um den Umgang mit digitalen Technologien zu erleichtern. Mit derartigen Angeboten können Unternehmen ihre Mitarbeitenden bei der Bewältigung von digitalem Stress unterstützen. Auch die Festlegung von konkreten Kommunikations- und Meetingregeln im Unternehmen kann den Umgang mit digitalen Kommunikationsmedien erleichtern. Neben der Gestaltung von Technologien und unternehmensspezifischen Angeboten ist es auch wichtig, dass jede:r für sich selbst einen angemessenen Umgang mit digitaler Technologie findet. Empfehlenswert sind unter anderem regelmäßige Technik-Pausen und eine bewusste Auswahl von geeigneten Medien, die zu den eigenen Bedarfen passen. Auch kurze Bewegungseinheiten können während des Arbeitstages oder nach Feierabend für Ausgleich sorgen und empfundene Belastungen abbauen.

Mit diesen wichtigen Hinweisen zum Umgang mit digitalem Stress endete eine weitere spannende Ausgabe unseres monatlichen Austauschformats BGFZ.Live. Wir bedanken uns herzlich bei Frau Prof. Dr. Buruck für den aufrüttelnden Input und bei unseren Teilnehmenden für die angeregten Diskussionen.