Praxisbeispiel: Mit der DEKRA Automobil GmbH Niederlassung Chemnitz die Gesundheit im Unternehmen nachhaltig fördern

Wer „DEKRA“ hört, denkt meist an Autos, Gutachten oder Führerscheinprüfungen. Doch DEKRA kann noch viel mehr und das beweist insbesondere die DEKRA Automobil GmbH Niederlassung Chemnitz. Denn dort werden auch betriebliches Gesundheitsmanagement und betriebliche Gesundheitsförderung großgeschrieben.

Der Deutsche Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. (kurz: DEKRA) blickt inzwischen auf eine fast hundertjährige Erfolgsgeschichte zurück. Der Grundstein dafür wurde 1925 in Berlin gelegt. Während in den Anfangsjahren nach der Gründung vor allem die technische Sicherheit im automobilen Bereich im Mittelpunkt stand, hat sich das Leistungsportfolio seitdem stetig weiterentwickelt. Heute ist  DEKRA in über 60 Ländern auf fünf Kontinenten aktiv und kümmert sich schon längst nicht mehr „nur“ um Autos. Die Niederlassung Chemnitz ist beispielsweise auf die Bereiche Fahrerlaubniswesen,  Begutachtung für Fahreignung, Arbeitsmedizin, Industrie, Bau und Immobilien, Automobil Prüfwesen und Gutachten spezialisiert. Vor einigen Jahren kamen das betriebliche Gesundheitsmanagement und die betriebliche Gesundheitsförderung hinzu.

Wir als BGF-Koordinierungsstelle Zwickau arbeiten schon seit Längerem mit der DEKRA Automobil GmbH Niederlassung Chemnitz zusammen und möchten mit diesem Praxisbeispiel zeigen, wie DEKRA Unternehmen beim betrieblichen Gesundheitsmanagement unterstützt. Im Interview sprachen wir mit Rene Ebert von der der DEKRA Chemnitz.

Herr Ebert, welche Tätigkeit üben Sie in Ihrem Unternehmen aus? Welche Aufgaben übernehmen Sie im Bereich BGM/BGF?

Als Vertriebsleiter bei der DEKRA Automobil GmbH in Chemnitz steht bei mir natürlich alles im Mittelpunkt, was mit Vertrieb zu tun hat. Auch in den Bereichen Arbeitsschutz, BGM und BGF bin ich hauptsächlich für den Vertrieb zuständig. Durch gezieltes Netzwerken und persönliche Ansprachen versuche ich, neue und bereits etablierte Kund:innen für die betriebliche Gesundheitsförderung zu sensibilisieren und den Nutzen aufzuzeigen. 

Wann und warum hat DEKRA in Chemnitz begonnen sich mit dem Thema betriebliche Gesundheit zu beschäftigen? Was waren ausschlaggebende Punkte?

Angefangen hat eigentlich alles mit der Arbeitssicherheit. Diese war von Anfang an ein zentrales Thema bei uns. Der Bereich der Arbeitsmedizin war bis 2013 eher ein Randthema und wurde mit Unterstützung von externen Kooperationspartner:innen umgesetzt. Wir haben aber zunehmend gemerkt, dass auf dem Markt ein großer Bedarf an Arbeitsmedizin vorhanden ist, sodass wir 2013 die ersten Ärzt:innen selbst eingestellt haben. Dieser Bereich ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Aktuell beschäftigen wir 9 Ärzt:innen und 11 arbeitsmedizinische Assistent:innen. Außerdem sind wir auch selbst Ausbildungsstätte und ermöglichen Mediziner:innen die Weiterbildung zum Facharzt für Arbeitsmedizin. Über die Arbeitsmedizin sind wir dann schrittweise zur betrieblichen Gesundheitsförderung und dem betrieblichen Gesundheitsmanagement gekommen, da wir auch hier einen großen Bedarf bei den Unternehmen der Region erkannt haben. Wichtig für uns war, das Thema Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin ganzheitlich zu denken.

Welche Angebote und Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung haben Sie schon für/mit Unternehmen umgesetzt?

Wir haben mit der Organisation und Durchführung von Gesundheitstagen in Unternehmen angefangen. In den letzten Jahren ist die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen dann stärker in den Fokus unserer Arbeit gerückt. Hierbei begleiten wir Unternehmen bei der Planung, Durchführung und Auswertung. Zudem bieten wir eine Vielzahl von Seminaren und Workshops an, um Unternehmen und Mitarbeitende für die Themen BGM, BGF und Arbeitsschutz zu sensibilisieren. Aber auch Themen wie Rücken- und Augengesundheit, Stressmanagement oder Ernährung werden in verschiedenen praxisnahen Veranstaltungsformaten vorgestellt.

Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihren BGF-Angeboten?

Unser Motto bei der DEKRA lautet: „Wir sorgen für die Sicherheit der Menschen. Im Verkehr, bei der Arbeit und zu Hause“. Das leben wir auch im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung. Unser Ziel ist es, Menschen und Gesundheit zusammenzubringen, um Gesundheit und Sicherheit nachhaltig in den Unternehmen der Region zu etablieren.

Was waren bisher die größten Erfolge? Worauf sind Sie stolz?

Da muss ich sofort an unsere Zusammenarbeit mit einem sächsischen Forstbetrieb denken. Die Mitarbeitenden dieses Unternehmens sind während ihres Arbeitsalltags vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Um die Gesundheit der Forstarbeiter:innen zu stärken und langfristig zu erhalten, haben wir ein individuell auf ihre Bedarfe angepasstes Übungsprogramm zusammengestellt, welches sie direkt am Arbeitsplatz anwenden können. Die Resonanz war und ist durchweg positiv. Darüber freuen wir uns noch immer sehr und sind stolz auf diesen nachhaltigen Erfolg.

Sind Ihnen bei bisherigem Zusammenarbeiten mit Unternehmen auch Hürden begegnet? Wie sind Sie damit umgegangen?

Als größte Hürde werden in der Regel fehlenden Ressourcen benannt. Budget, Zeit und personelle Verfügbarkeiten sind dabei die größten Knackpunkte. Uns begegnen aber auch immer wieder Unternehmen, die (noch) keine Notwendigkeit darin sehen, in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu investieren oder erst einmal einen konkreten Anlass brauchen, wie z. B. hohe Krankenstände oder Fluktuation. In solchen Fällen versuchen wir natürlich den Sinn und Zweck von betrieblicher Gesundheitsförderung aufzuzeigen. Konkrete Beispiele aus der Region oder aus ähnlichen Branchen helfen ungemein bei der Argumentation und können leicht nachvollzogen werden. Außerdem versuchen wir mit unseren konkreten Angeboten Unterstützung zu leisten und geben Tipps und Hinweise zur eigenständigen Umsetzung oder verweisen auf externe Anlaufstellen.

Wie sehen Ihre nächsten Schritte aus? Was ist im Bereich BGM/BGF für die Zukunft geplant?

Die Erfolge der letzten Jahre haben uns darin bestärkt, den Bereich BGM/BGF weiter auszubauen, sowohl personell als auch in Bezug auf unser Angebotsportfolio. Der Bedarf am Markt ist da und wird in den nächsten Jahren weiterwachsen und zunehmend auch kleine und mittelständische Unternehmen erreichen. Da möchten wir als zuverlässige Ansprechpartner:innen zur Seite stehen.

Eine letzte Frage zum Abschluss: Was würden Sie anderen Unternehmen raten oder als Tipp mitgeben, die mit einem BGM oder BGF starten wollen?

Ich würde grundsätzlich jedem Unternehmen raten, schon jetzt in die Gesundheit der Mitarbeitenden zu investieren und dabei im Sinne des Unternehmens UND der Mitarbeitenden zu handeln. BGM und BGF sind auch Formen der Wertschätzung und können in Zeiten des Fachkräftemangels den entscheidenden Unterschied bei beruflichen Entscheidungen ausmachen.

 

 

Wir bedanken uns bei Rene Ebert für den spannenden Einblick in das Leistungsspektrum der DEKRA Automobil GmbH Niederlassung Chemnitz und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.

 

Sie möchten selbst im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung aktiv werden und etwas Gutes für die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden tun? Wir beraten Sie gern.