Was ist ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)?

Die Stärkung und Erhaltung der Gesundheit im beruflichen Kontext nimmt in der heutigen Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert ein. Längst ist Gesundheit nicht mehr nur „Privatsache“, sondern spilt auch im beruflichen Kontext ein immer größere Rolle. Hierbei gilt allerdings: Wahllose Einzelaktivitäten zur Stärkung der Gesundheit sind oft nicht zielführend – vielmehr sollte in ein strukturiertes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) investiert werden.

 

Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff "BGM" und was ist der Unterschied zur Gesundheitsförderung?

 

 

BGM zielt auf den Erhalt und die Verbesserung der Gesundheit aller Akteure im Betrieb ab und sollte in bestehende Prozesse und alltägliche Abläufe des Unternehmens integriert werden. Dementsprechend kann BGM auch als gesundheitsbezogener Managementprozess angesehen werden. BGM ist ein umfangreicher und dauerhafter Prozess, welcher im gesamten Unternehmen integriert wird.

BGM bildet damit den organisatorischen Rahmen der Gesundheit im Unternehmen. Im Mittelpunkt dessen steht die strategische Planung und Konzeption von Strukturen und Prozessen, welche auf die Bedarfe des Unternehmens und der Mitarbeitenden abgestimmt werden. Die zielgerichteten und strukturierten BGM-Maßnahmen werden kontinuierlich umgesetzt und weiterentwickelt. Das BGM verfolgt dabei ein zuvor im Unternehmen festgelegtes Ziel und setzt dieses anhand einer entwickelten Strategie im Unternehmen um.

Die BGF bezieht sich hingegen auf die konkrete praktische Umsetzung von gesundheitsförderlichen Maßnahmen im Unternehmen und stellt damit eine Teildisziplin des BGM dar. Die bloße Einführung von BGF-Maßnahmen im Unternehmen führt ohne den notwendigen organisatorischen Rahmen auf lange Sicht zu keiner effektiven Stärkung der Gesundheit. 

Das BGM steht dabei auf drei zentralen Säulen:

  1. Betriebliche Gesundheitsförderung
  2. Arbeitsschutz
  3. Betriebliches Eingliederungsmanagement

In alle Säulen und damit in das BGM integriert sind die Führungsarbeit sowie das Personalmanagement. Ohne die Unterstützung der Führungskraft und ohne Einbezug der Mitarbeitenden kann kein effektives und zielgerichtetes BGM in das Unternehmen integriert werden.

Dieser Unterschied sollte vor der Einführung eines systematischen BGM im Unternehmen bewusst werden.

Wie kann man BGM in der Praxis umsetzten?

  • Das BGM muss ein fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie und des Leitbildes sein. Die Personalentwicklung und Organisationsentwicklung sollten in den Prozess einbezogen werden.
  • Die Einführung eines BGM funktioniert nicht von heute auf morgen und entwickelt sich kontinuierlich weiter. Um dabei den Überblick zu behalten und dem Prozess Struktur zu geben, ist es sinnvoll, sich mehrere kleine „SMART“ formulierte Ziele zu setzten.
  • Die Bildung eines Gesundheitszirkels (= innerbetrieblicher Steuerkreis) hilft dabei, die einzelnen Schritte zu koordinieren, Ideen zu sammeln und Verantwortlichkeiten festzulegen.
  • Die Mitarbeitenden müssen durch Transparenz und eine gute Kommunikation über das BGM und seine Hintergründe informiert und mit einbezogen werden. Je mehr sich die Maßnahmen des BGM an den Bedarfen der Mitarbeitenden orientieren, desto besser werden diese akzeptiert.

Vorteile eines BGM

  • Die Arbeitszufriedenheit und Motivation steigen.
  • Das Arbeitsklima und das Miteinander verbessern sich.
  • Die Mitarbeiterbindung wird gestärkt und die Fluktuation sinkt.
  • Die Arbeitsleistung und Produktivität steigen
  • Die Mitarbeitenden können besser mit physischer und psychischer Belastung umgehen.
  • Der Krankenstand sinkt.
  • Die Arbeitgeberattraktivität steigt und die Arbeitgebermarke verbessert sich.
  • Das Unternehmen wird wettbewerbsfähiger.

 

Zusammengefasst ist BGM eine Investition, die sich in jedem Fall rentieren wird, denn Krankheit kostet letztendlich mehr als Gesundheit. Dies gilt nicht nur für große Firmen, sondern auch für mittelständige KMU.